May 2025

Dataverse und Azure Event Grid verbinden mit eventbasierter Architektur

Verbinde Dataverse und Azure Event Grid in einer eventbasierten Architektur, um Ereignisse effizient zwischen Systemen auszutauschen. Hier erfährst du alles, was du wissen musst.

Julian Kissel
Gründer & CEO

Die eventbasierte Architektur spielt in modernen Unternehmenslösungen eine zentrale Rolle. Besonders die Verbindung von Microsoft Dataverse und Azure Event Grid ermöglicht eine schnelle, zuverlässige und effiziente Integration zwischen CRM-Systemen und weiteren Anwendungen innerhalb der Azure-Umgebung. Dieser Artikel erklärt detailliert, wie Unternehmen von eventbasierten Architekturen profitieren und welche spezifischen Vorteile die Integration von Dataverse mit Azure Event Grid bietet.

Grundlagen der Ereignisse in Dataverse

Change Tracking

Change Tracking in Dataverse erlaubt es, inkrementelle Änderungen zu erfassen und effizient zu synchronisieren. Mithilfe von Tokens werden nur tatsächlich geänderte Datensätze abgefragt, was die Performance bei der Datenübertragung erheblich steigert. Dies eignet sich besonders für regelmäßige Batch-Prozesse und Synchronisationen mit externen Systemen.

Plugins & Webhooks

Plugins in Dataverse bieten umfangreiche Möglichkeiten, Geschäftslogik synchron oder asynchron auszuführen. Webhooks dagegen ermöglichen leichtgewichtige HTTP-basierte Benachrichtigungen an externe Systeme, sobald Änderungen in Dataverse erfolgen. Diese Kombination ermöglicht eine hohe Flexibilität bei der Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen.

Business Events

Business Events in Dataverse sind definierte Ereignisse, die ohne tiefgreifende Anpassungen im Code genutzt werden können. Sie bieten eine einfache Möglichkeit, CRM-Prozesse mit externen Anwendungen zu verbinden und erlauben auch Fachabteilungen eine schnelle Implementierung neuer Integrationspunkte.

Azure Event Grid verstehen

Push-basiertes Event-Routing

Azure Event Grid arbeitet mit einem Push-Modell, bei dem Ereignisse aktiv an abonnierte Endpunkte ausgeliefert werden. Dies reduziert die Latenz deutlich und sorgt für eine nahezu Echtzeit-Verarbeitung von Events, was besonders in zeitkritischen Anwendungen entscheidend ist.

Cloud Events Schema

Event Grid nutzt das Cloud Events Schema, einen offenen Standard, der Felder wie id, source, type und time umfasst. Dieses standardisierte Schema erleichtert die Entwicklung und Wartung integrationsfähiger Architekturen erheblich und sorgt für ein einheitliches Datenmodell.

Vergleich zu Service Bus & Event Hubs

Während Event Grid sich ideal für Benachrichtigungen eignet, bietet der Service Bus garantierte Nachrichtenübertragung mit Queueing-Mechanismen. Event Hubs hingegen eignen sich besonders für hohe Durchsatzanforderungen wie Telemetrie- und Log-Daten. Die richtige Auswahl hängt von den spezifischen Anforderungen an Zuverlässigkeit, Latenz und Volumen ab.

Azure Event Grid Übersicht

Integrationsmuster: Vom Dataverse zum Azure Event Grid

Direktes Publishing

Beim direkten Publishing registriert Dataverse Events direkt auf einem Event Grid Topic. Dieses Muster eignet sich hervorragend für einfache, geradlinige Integrationen, in denen minimale Latenz gefordert ist. Es ist besonders dann sinnvoll, wenn das empfangende System schnell auf das Event reagieren soll, etwa bei Status-Änderungen, Eskalationen oder Benachrichtigungen an Benutzer oder Systeme.

Hybrid über Service Bus

Die hybride Methode nutzt zunächst Azure Service Bus, um Events zwischenzuspeichern, bevor sie über Event Grid verteilt werden. Dieses Muster bietet zusätzliche Ausfallsicherheit und Flexibilität bei komplexen Verteilungsszenarien.

Outbox-Pattern

Das Outbox-Pattern speichert Events zunächst in einer dedizierten CRM-Tabelle ab und publiziert sie von dort aus garantiert an Event Grid. Dieses Vorgehen stellt sicher, dass keine Events verloren gehen, selbst wenn es zu temporären Ausfällen der Zielsysteme kommt.

Event-Design & Payload

Minimal vs. State Transfer

Die Entscheidung zwischen minimalen Event-Payloads (nur ID und Event-Typ) und vollständigem State Transfer (vollständige Objektdaten) hängt stark von Anwendungsfall und Performanceanforderungen ab. Während minimale Payloads Bandbreite sparen, reduziert vollständiger State Transfer die Anzahl der notwendigen API-Abfragen.

Namenskonvention & Versionierung

Klare Namenskonventionen und konsequente Versionierung sind essenziell für langfristig wartbare Integrationen. Ein typisches Beispiel ist das Format entity.action.v1, welches einfache Handhabung und klares Lifecycle Management der Events ermöglicht.

Idempotenz & Duplikatkontrolle

Idempotenz stellt sicher, dass mehrfach empfangene Events keine unerwünschten Nebeneffekte erzeugen. Eindeutige Event-IDs und Hash-Prüfungen helfen, doppelte Verarbeitung effektiv zu verhindern.

Verarbeitung in Azure

Azure Functions

Azure Functions bieten eine flexible, skalierbare Lösung für die Verarbeitung von Event Grid-Events. Dank Auto-Scaling und integrierter Retry-Policies können sie auch hohe Lastspitzen problemlos bewältigen. Zusätzlich lassen sich durch Trennung in kleine, fachlich fokussierte Funktionen robuste Microservice-Architekturen realisieren, die sich leicht testen, überwachen und unabhängig voneinander weiterentwickeln lassen.

Logic Apps Standard

Logic Apps ermöglichen es, komplexe Geschäftsprozesse in einer Low-Code-Umgebung abzubilden. Dabei profitieren Entwickler von integrierten Monitoring- und Debugging-Funktionen, was insbesondere bei geschäftskritischen Anwendungen einen großen Mehrwert bietet.

Power Automate

Power Automate ist ideal für Citizen Developer und moderate Anwendungsfälle, bei denen Fachabteilungen schnell und unkompliziert Automatisierungen realisieren können. Die Plattform bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche, mit der auch ohne tiefes technisches Know-how leistungsfähige Workflows erstellt werden können. Dadurch können Prozesse effizient digitalisiert und Engpässe im IT-Team reduziert werden.

Power Automate Templates

Fehlerbehandlung & Resilienz

Dead Letter Queues

Dead Letter Queues (DLQ) sorgen dafür, dass fehlgeschlagene Events zur späteren Analyse und manuellen oder automatischen Nachbearbeitung gespeichert werden. Dies ist entscheidend für die langfristige Zuverlässigkeit eventgetriebener Architekturen.

Retry & Backoff

Exponentielle Wiederholungen und Poison Message Handling gewährleisten eine robuste Fehlerbehandlung, indem sie temporäre Probleme elegant auffangen und verhindern, dass fehlerhafte Events die Verarbeitung dauerhaft blockieren.

Monitoring & Alerts

Zuverlässiges Monitoring durch Tools wie Azure Monitor und Service Bus Explorer ermöglicht eine proaktive Erkennung von Problemen und schnelles Eingreifen bei Unregelmäßigkeiten. Zusätzlich lassen sich benutzerdefinierte Warnungen und Dashboards einrichten, um bestimmte Schwellenwerte oder Fehlerhäufigkeiten automatisch zu überwachen. So behalten Teams nicht nur den Überblick über technische Fehler, sondern können auch gezielt auf wiederkehrende Muster reagieren und ihre Integrationsarchitektur kontinuierlich verbessern.

Skalierung & Performance

Parallelität steuern

Durch gezielte Steuerung der Parallelität und Batch-Größen lässt sich die Verarbeitung optimal auf die spezifischen Anforderungen abstimmen, um sowohl Performance als auch Systemstabilität sicherzustellen. Je nach Anwendungsfall kann so gesteuert werden, ob Prozesse sequenziell oder in hoher Parallelität verarbeitet werden. Das ermöglicht nicht nur eine bessere Ausnutzung vorhandener Ressourcen, sondern hilft auch, Engpässe frühzeitig zu erkennen und abzufedern.

Throttling & Limits

Das Verständnis der systemimmanenten Limits von Dataverse, Event Grid und Azure Functions ist entscheidend, um effektive Strategien zur Bewältigung hoher Lasten zu entwickeln und unerwünschtes Throttling zu vermeiden.

Kostenoptimierung

Durch gezielte Auswahl und Kombination verschiedener Azure-Dienste lässt sich eine optimale Kosten-Nutzen-Balance erzielen. Dabei können ressourcenintensive Workloads auf skalierbare Dienste wie Azure Functions ausgelagert und gleichzeitig Kosten durch gezieltes Event-Caching oder differenzierte Nutzung von Event Grid und Service Bus gesenkt werden.

ALM & Governance

Infrastructure as Code

Die Nutzung von Infrastructure as Code (IaC) ermöglicht es, Event-Infrastrukturen reproduzierbar und auditierbar zu erstellen und zu verwalten. Dies erleichtert nicht nur das Setup in neuen Umgebungen, sondern erhöht auch die Wiederverwendbarkeit und Wartbarkeit komplexer Infrastrukturen im Zusammenspiel mit Dataverse und Azure Event Grid.

Solution-Lösungen & Umgebungsvariablen

Durch den Einsatz von Solutions und Umgebungsvariablen lässt sich die Verwaltung verschiedener Umgebungen deutlich vereinfachen. Solutions ermöglichen es, zentrale Komponenten wie Flows, Plugins oder benutzerdefinierte Tabellen strukturiert zu bündeln und zwischen Entwicklungs-, Test- und Produktivsystemen konsistent bereitzustellen. Umgebungsvariablen helfen dabei, systemabhängige Konfigurationen wie API-Endpunkte oder Event Grid Topics für jede Umgebung flexibel zu definieren, ohne dass einzelne Komponenten angepasst werden müssen. Das sorgt für eine deutliche Zeitersparnis im Deployment, minimiert Fehlerquellen und erhöht die Transparenz sowie Nachvollziehbarkeit – wichtige Voraussetzungen für ein skalierbares und revisionssicheres Application Lifecycle Management.

Center of Excellence

Ein Center of Excellence (CoE) fördert nicht nur die unternehmensweite Anwendung von Best Practices, sondern schafft auch klare Verantwortlichkeiten für die Verwaltung und Weiterentwicklung eventbasierter Architekturen. Es dient als zentrale Anlaufstelle für Governance-Fragen, dokumentiert systematisch alle verwendeten Events, deren Versionen und Einsatzzwecke und sorgt für ein einheitliches Verständnis im Unternehmen. Dadurch wird sichergestellt, dass Integrationen nicht nur technisch sauber, sondern auch langfristig wartbar, nachvollziehbar und konform zu Sicherheits- und Compliance-Vorgaben aufgebaut sind.

Praxisbeispiele

Verschiedene praxisnahe Anwendungsfälle zeigen, wie die Kombination aus Microsoft Dataverse und Azure Event Grid in der Realität funktioniert. Ein Beispiel ist die automatische Übertragung neuer Kundeninformationen aus dem CRM in SAP, wodurch manuelle Doppelerfassungen entfallen und Prozesse beschleunigt werden. Ebenso lassen sich automatisch Benachrichtigungen in Microsoft Teams auslösen, sobald ein Supportfall abgeschlossen wurde – inklusive eines Links zum Case in Dynamics. Auch Genehmigungsprozesse wie bei eingehenden Bestellungen können durch Logic Apps automatisiert und über Event Grid gesteuert werden, sodass Manager in Echtzeit reagieren und Entscheidungen treffen können.

Aliru GmbH - Dein Partner in Dataverse und Azure Event Grid

Als Aliru GmbH unterstützen wir Unternehmen ganzheitlich bei der Umsetzung eventbasierter Architekturen mit Microsoft Dataverse und Azure Event Grid. Unsere Leistungen reichen von der strategischen Architekturberatung über die Entwicklung skalierbarer Event-Pipelines bis hin zur technischen Umsetzung inklusive Monitoring, Governance und DevOps-Begleitung. Besonders in komplexen Systemlandschaften – etwa mit SAP, Drittanbietern oder mehreren Dynamics-Modulen – entwickeln wir robuste und wartbare Integrationen, die den Geschäftsbetrieb nachhaltig entlasten. Dank unserer Expertise in der Power Platform, Azure Functions, Logic Apps und Infrastrukturautomatisierung schaffen wir verlässliche Lösungen, die nicht nur technisch exzellent sind, sondern sich auch in der Realität bewähren. Unser Ziel ist es, Ihre Systemlandschaft zukunftssicher, flexibel und echtzeitfähig zu machen.

Beratung der Aliru GmbH

Fazit zur eventbasierten Architektur mit Dataverse und Azure Event Grid

Eventbasierte Architekturen mit Dataverse und Azure Event Grid bieten enorme Vorteile für Unternehmen, indem sie skalierbare, flexible und robuste Integrationen ermöglichen. Klar definierte Muster, solides Event-Design und umfassendes Monitoring bilden das Fundament für langfristigen Erfolg.

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